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20 Jahre Kerry Blue Terrier Zucht in Deutschland (1978 – 1998)

Mit Nr. 1 wurde 1928 der erste Kerry Blue Terrier oder Irish Blue Terrier wie er damals noch hieß, in das Kartellzuchtbuch eingetragen. Die Darstellung des Zuchtgeschehens der deutschen Kerry-Zucht endet mit den Eintragungen in das Zuchtbuch Bd. 88/1997 und der Nummer 10.735.  Von 1978 bis heute fielen In 76 KFT-Zwingern in 475 Würfen 2.177 Kerry Blue Terrier.

Diese Zahlen mögen Ihnen verdeutlichen, warum dieser Beitrag die Zucht erst ab dem Jahre 1978 beschreibt. Zum einen muß man sich Beschränkungen hinsichtlich des Umfanges auferlegen, zum anderen befinden sich in der Aufarbeitung der Zucht seit 1978 ein Vielzahl von Züchter, die auch heute noch züchten und somit diese Zuchtbeschreibung hohe Aktualität beinhaltet. 

Dennoch können nicht alle Züchter, Zwinger, Champions, Zuchthunde der letzten 20 Jahre Erwäh-nung finden. Ich bitte dafür um Ihr Verständnis.Die Darstellung der Kerry Blue Terrier-Zucht mit dem Jahr 1978 zu beginnen, heißt einige Ereignisse, die die Basis für die Zucht der letzten 20 Jahre bildeten, zuvor zu erwähnen.Ich stütze mich gerne auf den Artikel „Kerry Blue Terrier in Deutschland“, DER TERRIER, 77 Jhrg., Oktober 1984, S. 538 ff, von der langjährigen, unvergessenen Rassebetreuerin Frau Renate Dolz, „Elredos“- Zwinger:

„Obwohl ein Trend zu amerikanischen Kerries bestand, wurden in den Jahren von 1971-75 von Frau Hossner „vom Haus Hossner“, Frau Kummer „vom Kerryhaus“, Frau Kaiser „vom Herzogschloß Celle“ und Herrn Pfenning „Penny’s“ vier Hündinnen und zwei Rüden aus besten englischen Blutlinien importiert. Lisdhu Tyrconnal, Rownham’s Ladybird, Binate Anitras Dance und Engl. Ch. Binate Festival Of Kerry. Herr Pfenning begann seine Zucht mit den Halbgeschwistern Sarlou Niall und Torquill Penny’s Pixie (von Rownham’s Argus). Mit Kindern aus einigen englisch-amerikanisch-en Verbindungen wurde erfolgreich weitergezüchtet. Neue Amerikaner kamen ins Land und Holländer aus bewährter amerikanischer Familie!

1975 übernahm Frau Hossner Fellbrin’s Friar Tuck Of Rob (Z: F.W. Rogers, Kansas/USA) und Frau Kaiser importierte nacheinander Fellbrin’s Lady Meg Of Kenrob, F.‘s Swell Elegant und F.‘s Bold And Fancy, die alle Champions wurden und gute Nachzuchten gebracht haben. Herausragend Lady Megs Tochter ‚Charity‘.Frau Kummer holte Falconmoor Bold Ruler und F. Irish Queen (Z: Herwig, USA). Bold Rulers Vater, US-Ch. Trucote Captain William, Sohn des berühmten Melbee’s Chances Are, verwandt mit Kerryglen’s Leader Of T., stand zu der Zeit auch bei Mrs. Urmston in Belgien und war den deutschen Züchtern erreichbar. Frau Berger „Montanus“ züchtete nach ihm aus Montanus Gloria ihren erfolgreichen I-Wurf. Ch. Montanus Ingwer (Bes. F. Grass) hat sich schon oft als Zuchtrüde be-währt. Sohn El-Chico v. Caeliusstein wurde 1980 Weltsieger.

Bekannte Söhne des eleganten Bold Ruler sind Ch. Henry vom Kerrygarten (M: Za-Za v. Kerryhaus) Z. A. Lamer und Ch. Nato vom Figaro, Weltsg. 82 (M: Granemore Gleananne), Z: +Bes. H. Prelisau-er.“Soweit die Ausführungen von Frau R. Dolz aus dem Jahre 1984.Zu ergänzen sei, daß Fellbrin’s Bold And Fancy  mit 16 Deckeinsätzen und 79 Nachkommen eine herausragende Rolle in der deutschen KB-Zucht einnnimmt.



Ch. "Kearnach Shenenigen" (Import USA)

  Ch. "Marbleu's Marauder of Tontine"

1978 hatten 17 Zwinger 23 Würfe mit 121 Welpen. Dabei ist interessant, dass sowohl die Zahl der züchtenden Zwinger als auch die Anzahl der Würfe sich als Durchschnittszahlen der letzten 20 Jahre herausstellte. Der Zwinger „Penny’s“ , Bes. Pfenning, Viernheim, vergrößerte sich um 2 USA-Importe. Dies waren der Rüde Ballycastles Royal Crown (Z: Jaromillo) und die Hündin O’Marimac’s Queen Maeve  (Z: McPherson). Die Mutter von  Royal Crown ist eine Schwester von Bold Ruler. Royal Crown war in 1978 an 2 Würfen beteiligt. Er  erwies sich als hervorragender Vererber und stellte dies im KFT mit seiner Vaterschaft bei 14 Würfen mit 63 Welpen unter Beweis. Das Zuchtjahr 1978 prägte mit 6 Deckeinsätzen Fellbrin’s Bold And Fancy. 

   In 1979 wurden 3 Kerrys importiert.  2 Hündinnen, Mutter und Tochter aus dem Granemore-Ken-nel, GB, gingen in den Zwinger „vom Figaro“, Bes. Prelisauer, Bühl, Baden. Granemore Gleanne schenkte dem „vom Figaro“-Zwinger 4 Würfe mit 19 Welpen. Dem gleichen Zwinger war in diesem Jahr ein großer Erfolg beschieden; der Rüde ‚Hippi vom Figaro‘ konnte den Weltsieger-Titel 1979 erringen. Danneben waren die bekanntesten „vom Figaro“-Kerries ‚Happy Flower, Nato, Petite Fleure und Westgermany-Lady‘(Welt-Jgd.-Sg.’87).

Neben den schon seit Jahren etablierten Zwingern „von Haus Hossner“, „vom Herzogschloß Celle“, „von der Canis-Burg“, „zur Saliergruft“, „vom Caeliusstein“, „Blue Star’s“, „Penny’s“ hatte der Zwinger „of Blue Curacao“ von Margret Möller-Sieber, Eiterfeld, seinen ersten Wurf.Mutter war die aus dem NL-Zwinger „of the Heath Park“, Bes. Theo van Vorsselen, importierte Hündin „Blue Music of the Heath Park“, die mit dem Engl. Importrüden ‚Liathgorm Aqua Velvet‘, Bes. Theo van Vorsselen, verpaart wurde. Mit ‚Alouette of Blue Curacao‘ ging aus diesem Wurf der erste selbst gezüchtete Ch-Titel nach Eiterfeld dem noch weitere folgten.

1980 gelang Margret Möller-Sieber ein weiterer, excellenter Import aus der Zucht von Th. v. Vorsse-len. Sein Name:  ‚Al Capone of the Heath Park“, ein Beau mit hervorragenden Vererbungquali-täten, der auch im Ausstellungsring vielfach ausgezeichnet wurde. Sein größter Erfolg war der Gewinn des Titels Winner Amsterdam ’82 und der 2te Platz in der Terriergruppe.

Al Capone hatte 36 Nachkommen aus 9 Würfen.  Seine bekanntesten Söhne waren ‚Lear zur Saliergruft‘, Bes. A.+ M. Erhart, Laumersheim, der einer der herausragendsten in Deutschland ge-züchteten Vererber mit 117 Nachkommen aus 20 Würfen in 8 KFT-Zwingern wurde und der von M. Möller-Sieber gezüchtete ‚Double Trouble of Blue Curacao“ (M: ‚Ch. Cream Cherry of Blue Cura-cao‘).  ‚Double Trouble‘ hattte 46 Nachkommen aus 10 Würfen. Diese 3 Rüden wurden große Champions und haben die Deutsche Kerry Blue-Zucht der 80er Jahre in herausragender Weise geprägt.  Aus dem E-Wurf ging ‚Emperor Awgur‘ von Eiterfeld nach Rußland und wurde dort ein erfolgreich-er Showhund und einflußreicher Vererber. Darüber hinaus bewies M. Möller-Sieber eine glückliche Hand mit dem Import von 2 Hündinnen. Es waren die 1987 aus Holland  nach Eiterfeld gekommene ‚Traylee Bay Comtess‘, und die 1991 ge-borene, aus dem US-Kennel „Erikal’s“, Bes. M. Kalogeras, stammende ‚Erikal’s Elan’s Magic She Is‘. Beide Hündinnen wurden sehr erfolgreiche Ausstellungshunde. ,Double Trouble, Emperor Awgur, Flair, Gaylord und Hungry Eyes‘ sind die bekanntesten Kerrys aus Eiterfeld.  ‚Hungry Eyes‘ brachte in ihrem Wurf nach ‚Paxon’s Penny’s Pit‘ 4 Jgd-Ch. hervor von denen 2 auch den D-Ch-Titel erwar-ben. Voraussichtlich war dieser Wurf der letzte in dieser Zuchtstätte.

Ein, nicht ganz alltäglicher Deckackt, an dem ‚Charlie‘ – so wird ‚Double Trouble of Bl. C.‘ genannt-, beteiligt war, sei hier erwähnt. Ein  Anruf einer KB-Züchterin aus Leningrad erreichte M. Möller-Sieber im Okt. 1988. Der Bitte, einen Deckrüden zur Auffrischung des Russischen Kerry Blue-Blutes zur Verfügung zu stellen, wurde freudig nachgekommen.  2 Monate später traf Grey-vy, eine schöne Braut, nach 33 Std. Bahnfahrt in Eiterfeld ein und Charlie konnte kurz vor Weihnach-ten Hochzeit feiern. Das verspätete Weihnachtsgeschenk war dann die Nachricht vom Nach-wuchs im  Febr. ‘89 in Form von 1 Rüden + 2 Hündinnen.



"Fellbrin's Friar Tuck of Rob"

  Ch. "Melbee's Chances Are"

„Fitzpatrick“, eine bis heute bekannt gute Kerry-Adresse in Deutschland, begann mit der KB-Zucht 1980. Das Ehepaar Schmuck, Ober-Hilbersheim, hatte ‚Eliza vom Herzogschloß Celle“  von den Damen H. Kaiser+F. Korte erworben und wählte aus demselben Zwinger ‚Grant vom Herzogschloß Celle‘ als Deckrüden. Der Zwinger erfreute sich an 6 Eliza-Würfen. Elizas Tochter ‚Bonnie‘ wurde ebenfalls Mutter von 6 Würfen.Bis Ende 1997 hatte der „Fitzpatrick“Zwinger 25 Würfe mit 132 Welpen, von denen ‚Michael‘ und ‚Marsha‘ die bekanntesten Champions wurden.  Wie zuvor  schon erwähnt, wurde ‚El-Chico von Caeliusstein‘ aus dem Zwinger von Frau Erika Schmitz, Hamm, Weltsieger 1980. Frau Schmitz züchtete zu dieser Zeit nach bekannten, in Holland stehenden Rüden. Die erfolgreichsten von Caeliusstein-Kerrys waren ‚Ch. Jean-Pierre‘, ‚Ch. Grazie‘ (Bdsg.’83)‚ Ch. O’Susan‘ (Welt-Sg. ’85), ‚Ch. Tim-Salute‘(Europa-, Klub-, Bds-Sg ’86) Ch.Thuja-Salute, Ch. Nico-Salute, Ch. Urban, Ch. Umbra, Ch. Wild-Baron, Ch. A-Tim-Rapid und Ch. A-Tim-Sunday-Lady‘.  Die v. Caeliusstein-Zucht hatte ihren letzten Wurf 1988.

Im Jahr 1981 fielen die ersten beiden Würfe im „Irish Blue“-Zwinger von Dr. K.+G. Dolling, Berlin. Dollings hatten aus dem alt eingesessenen „Blue Star’s“-Zwinger von Frau G. Tank, Elmshorn, die  36 Jahre lang bis 1994 Kerrys züchtete, ein Pärchen erworben (Blue Star’s Fritzchen + Blue Star’s Lulu). Lulu steigerte den Bekanntheitsgrad der Kerrys durch ihre Fernsehauftritte in einer deutschen Fernsehserie. Sie hatte 7 Würfe mit 31 Welpen.  Auf der Weltsiegerschau 1981 in Dortmund gingen die Titel an ‚US-Ch. Morbleu Marauder Of Ton-tine‘, (Z: R. Perry), der vom „Montanus-Zwinger“, Bes. Frau M. Berger importiert wurde, und an ‚Charity vom Herzogschloß Celle‘, Z.+Bes. Frau H. Kaiser+Frau F. Korte, Celle.

Seit Mitte der 80er Jahre wandten sich einige Züchter den Kerries des sehr erfolgreichen irischen Kennels „Louisburgh“ von Mr. N. Reidy zu und importierten aus Dänemark und aus Irland Hunde dieser Linie.  Dieser Trend hat sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt.

1984 importierten F. Grote + F. Wilke, Hemer, aus Irland die Rüden ‚Irl-Ch. Louisburgh RingO’Fire‘, ‚L. Blucote Bobo‘ und sein Bruder ‚L. Souvenir‘ sowie die Hündin ‚L. Canis Castle‘. Ein weiterer Im-port aus der Louisburg-Linie ging zur Fam. Erhart, Worms in ihren Zwinger „zur Saliergruft“. Es war der aus Dänemark stammende, von A.+M. Bonde-Poulsen gezüchtete ‚Gillycuddy Leatherneck‘ (L. Mowing The Wind ex L. Sun Dancer). Daneben wurden in den Jahren 1982+’83 aus dieser Linie 3 Hündinnen importiert: ‚Gillycuddy Jasmin‘ (BdsSg. ’82) ging zu Kaiser+Korte nach Celle, ‚Gillycu-ddy Lady In Blue‘ fand ihre Heimat bei Herrn Schneider, Hamburg und ‚Louisburgh Peigshin Go-go‘, (Welt-Sg.’87) kam zu Pfennings nach Viernheim, wo sie 18 Welpen aus 4 Würfen hatte und die Titelsammlung im „Penny’s“-Zwinger beträchtlich mehrte.

Alle aufgeführten Importe gehen väterlicherseits und mütterlicherseits  mehrfach auf den großen ‚Eng. Ch. Armshead Kennick Irish Imp‘ zurück. Seit ihrem ersten Auftreten auf Ausstellungen standen sie immer vorne. Frau Dolz schrieb 1984: „Es sind temperamentvolle, ganz kurze Hunde (Leatherneck ist etwas größer) mit sehr guter Bewegung und seidigem Haar von schöner Farbe“.

Von den 29 Würfen, die in den 80er Jahren im Zwinger „von der Canis-Burg“, Bes. F. Wilke Hemer, fielen, gingen 8 auf das in 1984 importierte Rüden-Trio zurück.

Der Hauptvererber im „v.d. Canis-Burg“-Zwinger war jedoch ‚Future-Miracle v.d. Canis-Burg“. Er entstammte der Verbindung ‚Ch. Omaha v.d. Canis-Burg‘ ex  ‚Engl.+Irl. Ch. Louisburgh Brigin‘, die 1985 von F.Grote+F.Wilke aus Irl. importiert wurde. ‚Future Miracle von der Canis-Burg“ war ein „Einzelkind“ . Er wurde Vater von 130 Nachkommen aus 25 Würfen in 11 Zwingern im KFT und damit der erfolgreichste Deckrüde aus deutscher Zucht. Insgesamt hatte der Zwinger „von der Canis-Burg“ 44 Würfe mit 164 Kerrys in den letzten 20 Jahren und war mit seinen Tieren sehr erfolgreich in in- und ausländischen Ausstellungsringen. Die erfolg-reichsten Champions waren: ‚Tullamore (Welt-Sg’86), Top of Stars, Top Twister‚ Queen de Flair, Estian, Hagaria, Ricardo de Fabian, Sheeba Flash Princess, Tschelka, Vice-Roy, Voice-O‘Future und Herbie-Sioux‘. Seit Anfang der 90er Jahre pflegt Herr Wilke eine Kooperation mit dem Ungarischen Zwinger „Badacsonyalja“ Bes. Desnesne, aus dem er mehrere Tiere nach Deutschland holte.  Die Hündin ‚Ch. Badacsonyalja  Gyoengy‘ hatte bisher in seinem Zwinger  3 Würfe.



Ch. "Falconmore Bold Ruler"

  Ch. "Ballycastle's Royal Crown" (Import USA)

 „Vom Herzogschloß Celle“ wurde 1948 von Frau H. Kaiser, Celle, aufgebaut. Schon früh teilte ihre Tochter Frauke ihre Liebe zu den Kerrys und angagierte sich mit ihrer Mutter für die Zucht. Die Gründung einer Zwingergemeinschaft lag nahe, so ist den meisten Kennern der Kerry-Scene der Zwinger nur noch unter dem Eigentümernamen ‚H. Kaiser + F. Korte‘ bekannt. Die erste Hündin im Zwinger war ‚Hermelin von der Klemenshöhe‘, der viele weitere erstklassige Tiere aus eigener Zucht wie auch vorzügliche Importe, die zu Beginn dieses Artikels schon erwähnt wurden, folgen sollten.  Frauke Kaiser brachte nach einem USA-Besuch das amerikanische Trimming nach Deutschland und erregte damit viel Aufsehen. Mit 14 Jahren führte sie selbständig ihren ersten Kerry zum Champion-Titel. Von 1978 – 1993 hatte der Zwinger 33 Würfe mit 146 Welpen. Bekannte Kerrys aus dem „Herzog-schloss Celle“ waren die Champions ‚Anton, Bijou Bleu, Charity, Cinderella, Halfpenny, Jimmy, Maybe A Beauty, Sweet Poppet, Wonne. Der einzige jemals in Deutschland gezüchtete Kerry, der den Titel USA-Champion erringen konnte, kam aus Celle und war ‚Fellbrin’s Diamond vom Herzogschloss Celle‘. Der Zwinger „v. Herzogschloss Celle“ ist in vielen in- und ausländischen Kerry-Ahnentafeln zu finden.

Ein Zwinger, der ebenfalls von einer zur anderen Generation, vom Vater auf die Tochter überge-ben wurde, war „vom Kerrygarten“, Göppingen. Der Zwinger wurde in den 70er Jahren von Herr Lamer gegründet und später von seiner Tochter Frau Rupp mitgeführt und schließlich übernom-men. Der „vom Kerrygarten“-Zwinger hatte im Berichtszeitraum  13 Würfe mit 65 Welpen. Die Hündin ‚Blue Starlight vom Kerygarten wurde Mutter v0n 7 Würfen mit 31 Welpen.




                            "Torquil Penny's Pixie"

         "Ch. "Felbrin's Bold'n'Fancy" (Import USA)

             Horst Prelisauer mit Ch. "Happy" und Ch. "Hippy vom Figaro"

Der Zwinger „zur Saliergruft“, Bes. A.+M. Erhart, Laumersheim, rangiert ebenfalls an vorderster Stelle bezüglich der Anzahl der gezüchteten Kerrys (162 aus 30 Würfen) im dargestellten Zeitraum.  Erharts züchten Kerrys seit 1974. Ihnen widerfuhr dass, wovon die meisten Aussteller träumen. Sie  suchten „nur“ einen Familienhund; verliebten sich in die Kerry Blue T.-Rasse; fanden ‚Etzel‘, einen Rüden im Zwinger „von Everstein“, Bes. Fam. Peinecke, Bevern. ‚Etzel‘ entwickelte sich zu einem  Prachtexemplar und wurde neben nationaler und Intern. Titel schließlich in Paris Welt-Sieger ‘74.   Man beschloß mit diesem Rüden eine Zucht aufzubauen. Erhards bekamen 1973 von Frau Dolz ‚Elredo’s Ismene‘, die , wie sich herausstellte, sowohl im Ausstellungsring wie auch in der Zucht, Ihrem Gefährten ‚Etzel‘ ebenbürtig war. Schon im ersten Wurf im „zur Saliergruft“-Zwinger lag mit ‚Asta zur Saliergruft‘ eine erfolgreiche Ausstellungshündin. In den folgenden Jahren folgten noch viele ausgezeichnete Kerries wie ‚Attila, Bodo, Camillo, Enrico, Easy, Nadine, Queen-Berenice, Tessa, Xantia‘. ‚Tessa’s‘ Wurf mit ‚Double Trouble of Blue Curacao‘ brachte u.a. ‚Ch. Elredos Tom zur Saliergruft‘ und seinen Bruder ‚Toby‘. Beide Rüden werden heute erfolg-reich in der Zucht eingesetzt und gehen auf alle großen Champions und Vererber wie ‚Trucote Captain William‘,  ‚Binate Blue Impressario‘, Kernach Shannanigan‘, ‚Falconmore Bold Ruler‘, Louisburgh Mowing The Wind‘, Ballycastles Royal Crown‘ und ‚Paxon’s Penny’s Pit‘ zurück. 1992 gesellte sich zu den Erhart-Kerrys der aus dem „Erikal’s“ -Zwinger (Bes. Kalogeras, USA) im-portierte Rüde ‚Erikal’s Blues In The Night‘, ein Wurfbruder der zuvor schon erwähnten ‚Erikal’s Elan’s Magic She Is‘, die im gleichen Jahr zu M. Möller-Sieber nach Eiterfeld kam. Beide aus dem „Erikal’s“-Zwinger stammende Hunde erwiesen sich als hervorragende Vererber. Die Würfe im „Sa-liergruft“-Zwinger haben seit 1992 ‚Blues In The Night‘ als Vater, dabei stach der U-Wurf, mit den drei erstklassigen Kerries ‚Ulf‘, ‚Ufo‘ und ‚Umi‘, besonders hervor. ‚Lear zu S.‘ (SchH 1) und ‚Patrick zur S.‘ (SchH 3) bewiesen, daß Kerrys nicht nur exellent und elegant sind, sondern auch leistungsfähig und leistungsbereit.



Aus dem Zwinger "Of blue Curacao".

  Ch. "Fitzpatrick Michael".

Von „Norkitten“ , Bes. Ehepaar Schröder, Soltau, war über lange Jahre ein für hohe Qualität be-kannter Kerry-Zwinger. Bis zum letzten Wurf in 1994 konnte man auf 35 Würfe, davon 26 Würfe mit 106 Welpen ab 1978, zurückblicken.  Den ersten Wurf hatte 1986 der Zwinger „vom Rheinhorst“, Bes. Christa Roovers, Bonn. Man wählte für die Hündin ‚Gallants Queeny‘ aus der Zucht der Eheleute Grass, Essen, den im Besitz von Herrn Uppenkamp stehenden Multi-Ch. ‚Enrico zur Saliergruft‘. Gemeinschaftlich wurde der Zwinger von Christa Roovers und Christel, ihrer Mutter, bis zu deren Tode 1991 geführt. „Vom Rheinhorst“ hatte schon eine lange Geschichte hinter sich. Die Zucht-stätte  wurde 1943 von Christas Großvater, Johann Seiffer, als Airedale-Zwinger gegründet, sodaß im „vom Rheinhorst“-Zwinger ab 1991 in der 3. Generation Terrier gezüchtet werden.

Der Zwinger wendete sich bald höllandischen Deckrüden zu und das mit außerordentlich großem Erfolg. ‚Queeny‘ hatte 4 Würfe. Die Väter waren neben ‚Enrico‘ noch ‚Ch. Aghadoe Angus (Welt-Sg. ’87), Ch. Pirat van Daelenbroek und Idris Rocky van Daelenbroek‘. Aus dem I-Wurf mit ‚Ch. Aghadoe Angus‘ ging ‚Ch. Isra v. Rheinhorst‘ hervor, die nahtlos an die Zuchtleistungen ihrer Mutter anknüpfte und dem Zwinger 4 Würfe brachte bei denen 3 x ‚Ch Equinox Eden van Daelenbroek‘ (Z: M.C.J. Heemels-Engelen (NL)) der Vater war. Die erfolgreiche „vom Rheinhorst“-Zucht dokumentieren die Champions ‚Isra‘, Jolly Jacky (Welt-Sg. ’92), Kidness Bo‘, ‚Magic Star‘, ‚My Lady‘, ‚Mona Lisa‘(Bds-Sg. ’95), ‚Naomi‘ und ‚Pretty Woman vom Rheinhorst‘(Europa-Sg. ’98).‚Ch. Equinox Eden van Daelenbroek‘ wurde in 7 KFT-Zwingern als Deckrüde eingesetzt und führt die im Ausland stehenden Deckrüden der deutschen Kerry-Zucht mit seiner Beteiligung an 10 Wür-fen und 56 Kindern mit weitem Abstand an.




                           Ch. "Al Capone of the Heath Park"

        Ch. "Louisburg Mowing the Wind".

             GB Ch.Penny's Oliver of Lunabrook"

 Das Ehepaar Pfenning, Viernheim“, holte 1986 in ihren Zwinger „Penny’s“  den schon erwähnten ‚Ch. Paxon’s Penny’s Pit‘, (Z: A. Santo + L. Rose, USA).  Dieser Rüde erwies sich nicht nur für Pfennings als außerordentlicher Glücksgriff. Er sollte die deutsche Kerry Blue Terrier-Zucht bis heute in herausragender Weise prägen.  Pit wurde ein großer, mit vielen Titeln ausgestatteter Champion(u.a. Welt-Jgd-Sg ’87 + Welt-Sg.’88)  und der mit Abstand erfolgreichste Importdeckrüde der letzten 20 Jahre. Er liegt mit145 Kindern aus 31 Würfen in 12 KFT-Zwingern an der Spitze aller Vererber. Daneben befruchtete er Hündinnen in 5 Europäischen Länder. Darunter waren auch Kerry-Damen, die aus dem „Penny’s“-Zwinger in ausländische Zuchtstätten abgegeben wurden. Als Heidi und Walter Pfenning 1974 die Zwingerschutzbestätigung vom KFT erhielten, konnte noch niemand den Erfolg ,der sich in dem folgenden ¼-Jahrhundert Kerry-Zucht einstellte, erahnen.

Das erfolgreichste „Penny’s“-Zuchtpaar waren ‚Ch. Paxon’s Penny’s Pit“ ex ‚Ch. Louisburgh Peig-shin Gogo‘ (Welt-Sg.’87).  Das Paar zeugte in 3 Würfen mit 15 Welpen hervorragenden Nach-wuchs wobei die L+M-Würfe mit den Champions ‚Lord, Lara und Lana‘ und den beiden Welt-Jgd-Sg.’90 ‚Marco‘ + ‚Mandy‘ sowie der Bds-Jgd-Sgin’90 ‚Meggy‘ besonders hervorstachen. Alle großen Sieger-Titel konnte „Penny’s“ durch die Importe wie auch durch die 74 Kerrys aus ei-gener Zucht auf sich vereinen. Im „Penny’s“-Zwinger bezeichnet man jedoch als größten Erfolg  den im Jahr 1994 gewonnenen Englischen Klubsieger-Titel durch ‚Penny’s Oliver of Lunabrook’ (US-Ch. Kerrageen’s Hotspur ex Penny’s Mandy) der auch den Titel Engl. Champion errang und stolzer Vater des Welt-Sg.’95 ‚Kamaghan Sir Galahad‘ Bes. Ehepaar Ebeling, NL, ist.



Ch. "Blue Stars Fritzchen" und seine Tochter "Lulu"

  Ch. "Charity v. Herzogschloß Celle".

Frau Hossner züchtete 1986 mit 81 Jahren ihren letzten Wurf. Sie widmete sich seit 1936 unter dem Zwingernamen „vom Haus Hossner“ mit großem nationalen und internationalen Erfolg der Kerry Blue Terrier-Zucht und gilt als die Pionierin der deutschen Kerry Blue-Zucht.

In Nürnberg entstand 1986 ein neuer Zwinger mit Namen „King’s“. Frau Bösl züchtete ihren ersten Kerry-Wurf nach ‚Lear zur Saliergruft‘ und ihrer späteren Champion-Hündin ‚Hummel vom Heidehaus‘ (Z: H. Bader, Hannover). Im „King’s“-Zwinger fielen bis heute 7 Würfe. Die  E-, G-und F- Würfe entstammen der Verbindung ‚King’s Bumblebee Sleeper‘ ex ‚King‘s Chaotic Curly‘.  2 der daraus hervorgegangenen Welpen ‚K. Eliza Doolittle‘ und ‚K. Feuerstein Pebbles‘ erwarb das Ehepaar Unverzagt, Marburg, die beide Tiere zu Champions machten und auf Ihnen 1996 ihre Zucht unter dem Zwingernamen „My Pride“ aufbauten. Der „My Pride“-Zwinger hatte bisher 2 Würfe, die mit beachtlichen Anfangserfolgen aufwarteten. So wurde ‚M.P. As A Jumping Jojo‘ KFT-Jgd-Ch, Klub- + Bds-Jgd-Sg’97, ‚M.P. Aint He A Tomboy‘ wurde ebenfalls KFT-Jgd-Ch.  Vater dieser erfolgreichen Jungrüden ist der Welt-Sg.’95 ‚Kamaghan Sir Galahad‘ (Z:Walters, GB), der im Besitz des Holländischen Zwingers „ Katabel’s“ (Bes. M.J. Ebeling) steht. Großvater ist der aus dem „Penny’s“-Zwinger nach England gegangene ‚Engl. Ch. Penny’s Oliver of Lunabrook‘. Ein Beweis dafür, dass Qualität sich durchsetzt.  ‚Kamaghan Sir Galahad‘ wurde bisher in 2 KFT-Zwingern zum Decken eingesetzt. In seiner Titelsammlung findet man auch den D-Ch.



Ch. "Louisburgh Souvenir" (links) und Ch. "Louisburgh Bobo"

  Voice O'Future" und "Estian" von der Canis-Burg

Ein für die Kerry Blue Terrier-Zucht wichtiges Ereignis in 1986 war die zunächst auf der HV freiwillig beschlossene Einführung der Hüftdysplasie-Untersuchungen für Zuchttiere durch Röntgen. Dies brachte zum einen mit sich, dass viele Hunde auf Grund der selbst gesetzten Bestimmungen aus der Zucht genommen werden mußten, da Ihre Hüften nicht den Anforderungen entsprachen, zum anderen war dies aber der einzig mögliche Weg, der Hüftdysplasie wirkungsvoll den Kampf anzusagen. Langjährige Beobachter der Rasse sind der Meinung, dass durch diese Zuchtselektion (Zuchtzu-lassung nur bei HD-F + HD-G-Befund) der ehedem recht einheitliche Kerry-Typ ab diesem Zeitpunkt ein eher uneinheitliches Erscheinungsbild zeigte.



Fritz Wilke mit "Bobo" (Best der Schau) und H. Stein, H. Uppenkamp, R. Ritz (rechts)

  Drei Champions: "Poppet", "Mayby" und Bijou Blue" vom Herzogschloß Celle

.Der Zwinger „of Silver Blue Kings“ des Ehepaares Spillmann, Rimbach, hatte seinen ersten Wurf 1987 nach ‚Future-Miracle von der Canis-Burg‘ ex ‚Nadine zur Saliergruft‘. Die Paarung war noch bei 3 weiteren Würfen im Spillmann-Zwinger erfolgreich. Bis heute hatten Spillmanns 12 Würfe. ‚Ch. Chanel‘ war die Mutter von 4 Würfen. Neben ‚Ch. Chanel‘ waren ‚Ch. ‚Amaze, Ch. Earl und Ch. Garrett‘ die bekanntesten Vertreter des „of Silver Blue Kings“-Zwingers.

Der 1989 vom Zwinger „Montanus“ (Bes. Marga Berger, Kulmbach) importierte  „Louisburgh  ‚Dig EM Dilan‘ brachte überragende Erfolge für seine Besitzerin.  Er wurde Winner Amsterdam ’88, Deutscher Bundessieger ’89 und bei dieser Schau Bester aller Rassen bei 4200 Meldungen und im gleichen Jahr Bundessieger Österreich und ebenfalls Bester aller Rassen bei 2000 Meldungen. 1990 wurden ‚Dig Em Dilan‘ und die ebenfalls in 1989 von Frau Berger importierte ‚Fintona Custum Maid‘ (Z: McGovern, Irl.)  Europa-Sieger.  Beide wurde im Montanus-Zwinger einmal verpaart. Aus diesem Wurf ging ‚Nadia‘ als Champion hervor. Nadia wurde Stammutter im Zwinger „von der Blüchereiche“ Bes. W. Stark, Bad Schwartau, und war an allen 5 Würfen des Zwingers beteiligt.




                       Ch. Naomi vom Rheinhorst"

        Ch. "Elredo's Ulf zur Saliergruft".

             "Komtessa von den blauen Bergen"

Die Vereinigung Deutschlands hatte 1990 auch die Errichtung eines gesamtdeutschen KFT zur Folge. Eine Anzahl von ehemaligen DDR-Zwingern ließ Ihre Kerries mit KFT-Zuchtbuchnummern versehen.  Zu ihnen gehörten „vom Landsberg“ (Bes. B. Volkmann, Luessow) , „vom Haus Seidel“, (Bes. M. Seidel), „von der Küste“, (Bes. A. Kind, Schlemmin), „von den lustigen Strölchen“, (Bes. H. Göttlinger), „von den blauen Bergen“ (Bes. M. Hagemann, Eilenburg), „vom Stöbnitzer Hof“ (Bes. S. Müller, Mücheln). Die beiden letztgenannten Zwinger waren bis heute die aktivsten mit 8 bzw. 4 Würfen. Auch stellten sich auf dem neuen Parkett erste Ausstellungserfolge ein. Dies beweisen ‚Ch. Komtessa von den blauen Bergen‘‚ Ch. Nora vom Landsberg‘ und ‚Ch. Paulchen von Haus Seidel‘ der auch erfolgreich die Schutzhundprüfung 1 + 2 bestand.

Aus dem Zwinger „von den blauen Bergen“ ging ‚Filou v.d. bl. Bergen‘ hervor, der sich mit 59 Nachkommen aus 12 Würfen schnell einen Namen als guter Vererber machte. Von 10 Würfen im Zwinger „von den blauen Bergen“ war er 6 x Vater.

Der erste Import in den Zwinger „vom Mellensee“ (Bes. W. Grühn, Berlin) kam „vom Herzogschloss Celle“ in die damalige DDR und war ‚Quambo v. Herzogschl. Celle‘.  Seit bestehen des gesamtdeutschen KFT folgten 9 Importe, vorwiegend aus dem irischen „Louisburgh“-Zwinger. Dies waren:  ‚L.  See An’Notice (R), L. Slipper Satin (H), L. Tur Ceatha (R), L. She’s Cute (H), L. Gadhair Gorm (R), der Crufts-Winner ‘95, BOB, L. Sea Spray (R) und ‚Aran Dunkerring‘ (H), (Z: Menotti, Ita-lien). Bei diesen Importen handelte es sich zumeist um Kerries im Erwachsenenalter von denen die meisten auf Anhieb große Erfolge im Ausstellungsring feiern konnten. 3 Würfe wurden von 1990 bis 1993 in den KFT-Zuchtbüchern für den  „vom Mellensee“- Zwinger  eingetragen.



Vier von der Blüchereiche

  Ch. "Quiril von den blauen Bergen"

Neben vielen Züchtern, die einen (24 x) oder zwei (5 x) Würfe im dargestellten Zeitraum hatten, traten in der letzten Zeit neue Zwinger auf, die sich verstärkt um die Kerry-Blue-Zucht bemühten.Es waren der schon erwähnte Zwinger „von der Blüchereiche“ der Zwinger „von den Leuchtbergen“, Bes. U. Lehmann, Eschwege, der 1989 mit ‚Henny von den blauen Bergen‘ ex ‚Double Trouble of Blue Curacao‘ begann und bisher 5 Würfe hatte, aber auch Kerryliebhaber wie Peter Mullen, Dorsten, der aus seiner irischen Heimat schon mehrere Kerries nach Deutschland importier-te, sie zu Champions machte und 1996 unter seinem Zwingernamen „Padinas“ den ersten Wurf nach ‚Ch. Ardmore Willow Vale‘ ex ‚Ch. Equinox Eden van Daelenbroek‘ feierte.

Schließen möchte ich mit der gleichen Hoffnung, die auch Frau R. Dolz vor 15 Jahren (DER TERRIER 10/94, S. 539) hegte: „Ich hoffe, daß aus der Darstellung der Kerry Blue Terrier-Zucht der letzten 20 Jahre hervorgeht, wie begeistert sich die Kerryzüchter in unserem Land für die schöne Rasse eingesetzt haben.“

Horst Herbertz