Loukerry.de

 




 

Loughborough Zeitschrift

 

Die vielen vielleicht bereits vertraute alte Rubrik News wollen wir ab sofort ergänzen, indem wir nicht mehr allein über Ausstellungen oder Neuigkeiten wie z.B. Welpen berichten. Hier versuchen wir darüber hinaus verschiedene Themen anzusprechen, die aus unserer Sicht wichtige Aspekte in der Kerry-Zucht und -Haltung berühren, etwa mögliche Gesundheitsprobleme bei Kerries, oder Hinweise auf zugehörige Fachliteratur, interessante Internetportale, usw.

Das Themenspektrum soll auf jeden Fall sehr breit sein. Wir sind gespannt, ob diese Seite wirklich nützlich und interessant gestaltet werden kann.

 

Beitrag 9 - EDS 2016 Brüssel 28. August

Fotos  

 

 


BOB  Edbrios  Matchmaker,  BOS Nash Avgust Villina



Res Best Bitch 1. Int. Class:   Dandy Black And Blue Queen Of The Night 

 Best Veteran Bitch Blu Joi Glamorous Girlie



BOS, Best Bitch Nash Avgust Villina

  Ch Class Bitch 2. pen Class 4: Royal Dandy Islene



Ch Class Bitch 4. Dutch Brand'S Catriona Zeta Jones

  Interm. Class Bitch 2. Avalanche Eire-Kerry Vera Nasha



Joung Class Winner Bitch: Kerrydom Court Orianna

Intemediate Class 2: Volzhskiy Arkos Je T'Aime



Class Open Bitch 1. Edbrios Exotica

  Ch Class 2, Res Best Dog Dandy Black And Blue Just Look At Me Now,



Ch Class 4.  Balboa Saladin

BOB,  Best Dog Edbrios Matchmaker

 


Cl Veteran Dog 2  Avalanche Eire-Kerry Cagan Abugen

Beitrag 8 - WDS 2016 Moskau 24. Juni

Die World Dog Show 2016 wird wohl als erinnerungswürdiges Großereignis in die Geschichte eingehen. Mit 96 Kerries auf der WDS und allein 77 bei der „Interra“ am Tag zuvor sind dies die herausragenden Erlebnisse für Kerry Fans im laufenden Jahr.

Als vermutlich eine der wenigen deutschen Besucherinnen der WDS 2016 erlaube ich mir, mit ein paar Anmerkungen das bereits Bekannte zu ergänzen.

Zuerst - noch nie zuvor habe ich eine solch perfekte Organisation einer Show dieser Größe und dieses Ranges gesehen!

Das Crocus Expo Messezentrum, gebaut 2009, ist eine hochmoderne Messehalle, bei der tatsächlich an alles gedacht wurde: kein Stau bei der Anfahrt, es standen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, die Sicherheitskontrollen am Eingang waren dicht wie am Flughafen, in der Halle gab es viel Platz, die Ringe waren groß mit idealem Bodenbelag, von jedem Ring wurde direkt live per Video übertragen.

Ich bin völlig eingenommen. Ein großes Lob den Organisatoren!

In Russland ist unsere Rasse sehr populär, es gibt über 60 Zwinger in verschiedenen Regionen. Die Enthusiasten kamen denn auch aus allen Teilen des Landes – vom Ural, aus Sibirien, aus Nord und Süd. Wegen der enormen Entfernungen war die Anreise für viele bestimmt nicht einfach.

Klassen mit 12, 14, ja sogar 17 perfekt vorbereiteten Hunden bei professionellem Handling zu erleben, war eine echte Augenweide. Die Ringhelfer waren freundlich, hilfsbereit und stets sehr korrekt. Es war erlaubt, Aufnahmen mit der Kamera direkt im Ring zu machen. Der Richter, Herr Kari Jarvinen aus Finnland, kam sogar im Ring zu uns Fotografen und ermunterte: „Bitte, macht gute Videos und Fotos“. Unvorstellbar! Wunderbar.

Vor meiner Reise hatte man mir gesagt, dass in Moskau nur russische Kerries präsentiert würden. Tatsächlich gibt es aber heutzutage, bei all den internationalen Kontaktmög-lichkeiten, natürlich keine nationalen Beschränkungen mehr, zumindestens wenn es um die kontinentale Zucht geht. Inklusive den Gästen Terrano Z Plockiego Wzgorza aus Polen, Edbrios Pride And Prejudices aus Lettland und Apollo Cheri Etoile aus Weißrussland wurden in Moskau Kerries aus fast allen führenden europäischen Zwingern gezeigt: wieder Edbrios, Kebulak, Dinnyesvarosi, La Cadiera – alle direkte Importe. Selten scheuen russische Züchter den Aufwand, zur Deckung ins Ausland zu fahren – man konnte also Nachkommen von Rollick’s, Beclau, Arterriers, Torums usw. sehen.

Die Kerries der WDS 2016 waren durchweg von guter Qualität und unterschiedlichem Rassetypus, freundlich und kompatibel. Ich bin sicher, dass die Klassenbesten auf jeder Show in der ganzen Welt gewinnen könnten. Zu diesem hohen Niveau gratuliere ich den russischen Kollegen. 

Die kompletten Show Ergebnisse sind über Internet bekannt. Als BOB ist die schon oben erwähnte in Irland geborene Hündin Edbrios Pride And Prejudices gekürt worden, die auch die Gruppe III gewonnen hat. Ihr Halbbruder Edbrios Matchmaker hat BOS erhalten.

Und natürlich freuen wir uns sehr und sind stolz, dass der in unserem Zwinger geborene Rüde Loughborough Suite Luthar for Nash Avgust als Res World Winner ausgezeichnet worden ist.

 

Fotos  

 


BOB  Edbrios Pride And Prejudices,  BOS Edbrios Matchmaker



WW 2016  Volzhskiy Arkos Chris Caine 

 Open Class Winer: Terrano Z Plockiego Wzgorza



Open Class 2: Fensi Vul  In Quest For The Best

  Open Class 4: Nash Abgust Olsande



OB WW Veteran Avalanche Eire-Kerry Cagan Abugen

  Class Ch: WW Edbrios Matchmaker , v WW Loughborough Suite Luthar for Nash Avgust,



Joung Class Winner Bitch: Volzhskiy Arkos Loreleya Elga Kerry,

Intemediate Class 2: Avalanche Eire-Kerry Vera Nasha



Class Open Bitch 1. Nash Avgust Navarra Notta

  Class Open Bitch 2 Nash Avgust Naribell



BOB Ch Class Edbrios Pride And Prejudices

Ch Class 2: Avalanche Eire-Kerry Yarvi Cute



Ch Class 3: Volzhskiy Arkos Grand Prix

  WW Edbrios Pride & v WW Nash Avgust Navarra Notta



BOB  Edbrios Pride And Prejudices,  BOS Edbrios Matchmaker

Best Kennel: Volzhskiy Arkos

 


Res WW 2016 Loughborough Suite Luthar for Nash Avgust

 

 

 

Beitrag 7 - Crufts 2016 Birmingham 13 März 2016


Crufts ist eine repräsentative und berühmte Ausstellung, die nicht nur im Vereinigten Königreich sondern weltweit Beachtung findet. Jedes Jahr lassen sich im März mehr als 20.000 Teilnehmer von diesem viertägigen Ereignis in die außerordentlichen Ausstellungshallen des National Exhibition Centers in Birmingham anlocken, angezogen von der stets perfekten Organisation ebenso wie von der besonderen Atmosphäre wegen der großen Zahl der Aussteller und ihrer Prominenz.

Crufts ist aber auch eine typisch englische Ausstellung. Diejenigen, die vom Ausland anreisen, insbesondere zum ersten Mal, stellen oft überrascht fest, dass hier ein eigenständiges Regelsystem existiert, es gibt z.B. keine FCI Klasseneinteilung, keine Richterberichte für die Aussteller, keine Bewertungen wie „vorzüglich“, „sehr gut“, usw. , und es treten mit wenigen Ausnahmen keine auf dem Europäischen Kontinent bekannten Richter auf.

Also Crufts 2016 und Kerry Blue Terrier: 51 gemeldeteHunde, als Richterin Frau Carol Ramsay vom Zwinger „Torums“. Carol richtet ausschließlich in UK.

Kerries aus ihrem Zwinger „Torums“ sind für alte Kerry-Spezialisten schon lange gut bekannt und spätestens seit Crufts 2000 auch einem breiteren Publikum. In diesem Jahr gewinnt Torum’s Scarf Michael nicht nur die Rasse und Gruppe sondern auch Best in Show. Der fertige Richterbericht findet sich auf FB und HP „Terrierworld“. Ich möchte ihn mit eigenen Beobachtungen und Eindrücken ergänzen.

Seit 2008 fahre ich jedes Jahr nach Birmingham. Dieses Mal hat mich überrascht, dass so mancher eifrige Crufts-Aussteller nicht vertreten war: Kerries vom englischen Zwinger „Perrisblue“ und „Kamaghan“, „Hallsblu“ aus Irland, beide sehr erfolgsreich in den vergangenen Jahren, mehrmalig BOB und BOS. Auch „Arkama“ und die besten aus „Kebulak“ und „Clanciarrai“ waren nicht dabei.

Der Kontinent war auch dieses Jahr repräsentiert durch Kerries von „La Cadiera“ aus Spanien, „Balboa“ aus Italien, zwei Hündinnen mit Balboa Präfix aus Frankreich, einem Hund aus Norwegen, zwei in Deutschland geborene Kerries, wovon einer in Russland wohnt.

In ihrem Berichtlobt Carol die allgemeine Qualität der Hunde, sie schreibt wortwörtlich „I had many quality animals to assess, & without doubt, some of the placings could easily change on another day’.  Dem kann ich nur beipflichten.

Nun, am Crufts Tag wurde als bester Rüde und BOB Ir Ch Irisblu Jack Of Diamonds ausgewählt, der später im Gruppenwettbewerb unter Dan Ericsson auch den dritten Platz bekam. Als BOS wurde die Spanische Ch Awen De Liott gekürt. Res Bester Rüde wurde Ir Jr Ch Lemracdream Field Of Dreams, und Reserve Beste Hündin Edbrios Exotica

Nach meiner Beobachtung war die Richterin bei ihrer Auswahl der Sieger treu zu einem bestimmten Rassentypus, wobei auch die perfekte Kerry-Farbe keine große Rolle spielte. Die beiden Rüden bleiben noch relativ dunkel, haben sehr kompakte Körper und gute obere Linie. Sie wurden sehr gut präsentiert. Die Siegerin aus Spanien war dagegen sehr hell, hat aber auch einen sehr kompakten und gut ausbalancierten Körper.

Ich möchte neben den Siegern einige andere Hunde erwähnen, die diesmal zwar nicht gewonnen haben, denen ich aber ein großes Potential zuschreibe: Balboa Saladin aus Italien – Junger Weltsieger und Gruppensieger  2015 in Mailand, der sich perfekt entwickelt hat, Nemiah Shades Of Grey – eine wirklich schöne englische Hündin aus der Jugendklasse, sie verspricht ein Showstar zu werden, Balboa Show Time, wie immer perfekt präsentiert, und so manch anderer.

Ich hoffe, dass man anhand meines Videos, auch wenn es dieses Mal nicht besonders gelungen ist,  genug sieht, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

Glückwünsche allen Siegern und Teilnehmern.

Fotos  



Best Bitch Awen De Liott  & Reserve Best Bitch Edbrios Exotica

  Best Male Iris blue Jack of Diamonds  & Reserve Best Male Lemracdream Field of Dreams



BOB Iris blue Jack of Diamonds   - BOS Awen De Liott 

  Post Graduate Bitch: Edbrios Exotica & Irisblue Aiveen for Newent Photo Cecile Godard



Open Class Bitch Photo Cecile Godard

  Open Class Bitch Balboa Glory Day & Awen De Liott  Photo Cecile Godard



Open Class Bitch Balboa Show Time   Photo Cecile Godard

  Lemracdream Donatello Photo Cecile Godard



Limit Class Males: Lemracdream Field of Dreams, Edbrios Explorer, Loughborough Suite Leroy Photo Cecile Godard

  Lemracdream Field of Dreams, Edbrios Explorer, Loughborough Suite Leroy Photo Jaroslave Pauvlova



Open Class Loughborough Suite Luthar for Nash Avgust  Photo Cecile Godard

Open Class Loughborough Suite Luthar for Nash Avgust  Photo Theo Braun



Open Class Males Photo Theo Braun

  Open Class Males Edbrios Valentino Photo Cecile Godard



Open Class Males Edbrios Valentino

   Limit Class Bitch Lemracdream Blue Ivy

Beitrag 5 - Zuchtbuch 2014


Die neue Zuchtstatistik ist da! 57 Welpen wurden 2014 in Deutschland bei 9 Würfen geboren. Was können wir aus diesen Daten herauslesen?

Zunächst einmal sehr erfreulich: drei neue Namen von Deckrüden stehen jetzt auf der Liste. Diese sind der weltbekannte IRISFINGEL BELTANI aus Spanien, und dazu zwei junge, nach Deutschland importierte Rüden aus ebenfalls renommierten Zwingern – BALBAO und ROLLICK'S. Hoffentlich sind diese Neuzugänge auch gute Produzenten.  

Ansonsten sind die Zuchtverhältnisse in diesem Jahr ähnlich wie in den vergangenen. Wieder wurden Bardo Gustav, Badacsonyalja El-Pepone und auch  Argus v. Castell-Germanicum  als Deckrüden verwendet.

Eine kleine Berechnung zeigt, dass von Gustav etwa 16,31 % der Welpen abstammen, die im Zeitraum 2010–2014 geboren wurden, Badacsonyalja El-Pepone steht auf dem zweiten Platz mit 11,35 %, und Argus v. Castell Germanicum hält den dritten mit 8,87 %. Seine Söhne: Gallant Blue Bennet und aus einem anderen Wurf aber von denselben Eltern –Ballant Blue Arktic Snowboot, sind jetzt ebenfalls aktiv in der Zucht.

Angesichts dieser Daten müssen wir unweigerlich das umstrittene Thema „Matador-Züchtung“ ansprechen. Damit jeder mitreden kann, bringen wir hier einen Auszug aus einem einschlägigen Artikel in deutscher Übersetzung. 

 

BREEDING HEALTHY DOGS –A BREEDER’S PERSPECTIVE

Astrid Indrebo, PhD, Veterinary Scientific Director, Norwegian Kennel Club

Norwegian School of Veterinary Science, BO Box 8146 Dep., N-0033 Oslo, Norway

MATADOR-ZÜCHTUNG - „WEITVERBREITETES DECKRÜDEN-SYNDROM“

In der Matador-Züchtung darf ein Deckrüde zu viele Nachkommen im Verhältnis zum gesamten Rassebestand haben. Wenn ein großer Anteil Zuchthündinnen mit einem einzelnen Rüden verpaart wird, wird der Genpool in Richtung dieses Hundes treiben, was zu einem Verlust der genetische Vielfalt in der Rasse führt. Die Empfeh­lung des NKC ist, dass kein Rüde mehr Nachkommen haben soll als 5 % der gesamten Welpenzahl entspricht, die in einem Fünfjahreszeitraum in der Rasse registriert werden. Dies bedeutet, dass z.B. bei einer durchschnitt­lichen Anzahl von 400 pro Jahr registrierter Welpen in einer Zucht kein Hund mehr als 100 Welpen in seiner gesamten Lebenszeit haben soll.
 
In Norwegen ist dies eine Empfehlung, keine absolute Forderung. In einigen Fällen mag es vorteilhaft für die Rasse sein, einen alten Deckrüden etwas häufiger als diese 5 % Empfehlung einzusetzen, bei zum Beispiel künstlicher Befruchtung mit dem eingefrorenen Samen eines hervorragenden Deckrüden, der bereits vor Jahren starb. Zu dieser Zeit wissen wir viel über den Hund selbst und seine Nachkommenschaft.

Zu strenge Forderungen in Zuchtprogrammen werden in einer zu engen Auswahl von Deckrüden resultieren. Dies wird zur Matador-Züchtung verleiten und zu einer beschränkten Heterogenität in der Rasse führen - und letztlich zu einer Schwächung durch Inzucht. Verlust der genetischen Vielfalt hat eine drastische Minderung der  Möglichkeit zur Folge, Fortschritte in der Zucht zu erreichen. Dabei besteht die große Gefahr unerwünschte Genen in der Grundgesamtheit anzusammeln, da man unmöglich garantieren kann, dass irgendein Hund von allen uner­wünschten Genen frei ist.

 

 

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Beitrag 4 - Züchterversammlung, 04.07, 2017 Possen

Die Züchterversammlung 2015 fand am 14.07.2015 in Possen statt nach der CAC-Ausstellung und dem Kerry-Treff „Kerries Spezial“. Das Versammlungsprotokoll lässt auf sich warten, und um das Thema abzuschließen, hier ein paar Worte für alle diejenigen, die daran nicht teilnehmen konnten.

Bei 35 °C war es an diesem Tag für alle Veranstaltungen eigentlich zu heiß, doch trotz der Hitze verlief alles reibungslos, und am Ende versammelten sich die Kerry-Züchter in einer Ecke des nebenstehenden Gasthofes in der Hoffnung, dass man sich über den Restaurant­lärm hinweg verständlich machen könnte.

Auf der Mitgliederliste des KfT stehen 14 Kerry-Züchter, von denen fünf Stimmberech­tigte anwesend waren: Easdales, von Painted Blue, Royal Winzenz, Loughborough, Nordic Blue Frendship, dazu kamen zwei neue Züchter, einige weitere Kerry Besitzer, sowie Frau Anders und Herr Klein vom Vorstand des KfT.

Ich bin immer der Meinung gewesen, dass auf solchen Züchtertreffen sehr viele verschiedene Themen zur Sprache kämen, z.B. individuelle Zuchtprogramme, Erfahrungsaus­tausch, Neuigkeiten aus der Fachpresse, Show-Ereignisse, Nachfrage nach Welpen usw. Diesmal schien mein Artikel der einzige wichtige Punkt zu sein

Als Hauptopponent sagte Frau Bald, dass es schon strittig sei, ob die Rasse Kerry Blue in Deutschland früher besser gewesen sei  – jetzt hätten die Hunde bessere Charakter­eigenschaften.

Auch Wurfwiederholungen und Verwenden desselben Rüden seien normal und nach der Satzung des Klubs nicht verboten (Bestätigung durch Frau Anders).

Das Thema HD war plötzlich tabu! Vor drei Jahren ist bei der Züchterversammlung beschlossen worden, man wolle sich an KfT wenden, um die aktuelle Situation zu ändern. Der Klub habe darauf negativ geantwortet, wenn auch kein Züchter dieses Antwort­schreiben zu Gesicht bekommen hat. Also bleibt der Status quo bestehen.

Die Feststellung in meinem Artikel, dass alle sehr zufrieden sind, wurde bei der Besprechung bestätigt: Frau Bald sei mit ihrem Nachwuchs zufrieden, sie freue sich mit den neuen Besitzern Kontakt zu haben. Auch Probleme bei der Abnahme der Welpen gebe es im Zwinger „Easdales“ nicht, da es dort im vergangenen Jahr sogar zwei Würfe gegeben habe. Die Welpen seien meist in anderen Ländern (z.B. Italien) ausgestellt worden, insofern stimme die von mir erwähnte Statistik nicht.

Auch die jungen und zukünftigen Züchter hatten etwas zu sagen. Ihre Hunde seien auf Empfehlung aus einem der besten Zwinger (Badacsonyalja) nach Deutschland gekommen, was doch zeige, dass alles in Ordnung sei. Also sei ich eigentlich die einzige, die noch Probleme sehe.

Nur Frau Zehner versuchte mich in meiner Argumentation zu unterstutzen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Wir diskutieren nicht weiter. Für diejenigen, die nach dieser Züchterversammlung noch Zweifel haben sollten, ob wirklich alles so gut ist wie behauptet, bringen wir hier den Link zu einem Artikel, auf den mich Jarka Paulova aufmerksam gemacht hat. Er ist auf Englisch unter dem Titel  ‚How can we take care of health, welfare and diversity of breeds?’ bereits 2004 von der Autorin, Frau Astrid Indrebo aus Norwegen, für ein internationales Symposium geschrieben worden und meiner Meinung nach hochaktuell. Frau Indrebo ist als Veterinary Scientific Director beim Norwegischen Kennel-Klub tätig und sehr bekannt. Wir versuchen jetzt mit ihr Kontakt aufzunehmen um diesen Artikl ins Deutsche zu übersetzen.

BREEDING HEALTHY DOGS –A BREEDERS PERSPECTIVE

Atrid Indrebo, PhD, Veterinary Schientific Director , Norwegian Kennel Club


Hier – einige kurze Zitate aus dem Original Text:

“The goal in dog breeding is functionally healthy dogs with a construction and a mentality typical to the breed. This should be a common goal for all breeders, regardless of breed or nationality. Knowledge, education, honesty and cooperation are keys to achieve this goal”..

"Do GENETICALLY healthy dogs exist ?"

The facts about eradication programmes against HD ... "we know today that most of the "diseased" dogs are functionally healthy, if the dog has good overall functional construction. We also know that a dog free of HD can be diseased in lot of other aspects."

"The effort to eradicate HD might actually have deteriorated the dogs' overall health..."


"Has the so called "eradication programme" improved status of the hips ? In some breeds in some countries there might be some improvement, but the data from NKC show depressingly low or no improvement, despite the fact that more than 50 breeds are OBLIGED to have known HD status in order to have offspring registered in the NKC. These disappointing results have cost the breeders and owners a large amount of money, and have most probably cost the breed a lot of excellent breeding dogs. "

"Statistic are tools - not goals. Too strict demands in breeding programmes will result in too strong selection. This will encourage matador breeding and result in limited heterogeneity in the breed, which might result in inbreeding depression. Loss of genetic diversity results in a dramatic reduction in the possibility of progress in breeding. There will be a great risk of concentrating undesirable genes in the population, as there is no way to ensure that any dog is free of every undesirable gene. "

Matador Breeding “Popular Sire Syndrome” – In matador breeding one dog is allowed to have too much offspring relative to the breed population. If a large portion of dams are mated to a single stud dog, the gene pool will drift in that dog’s direction and there will be a loss of genetic diversity in the breed”

The recommendation in NKC is that no dog should have more offspring the equivalent to 5 % of the number of puppies registered in the breed during the five-year period”

Ist Ihr Interesse geweckt ? Den kompletten Artikel finden sie hier http:// www.edbrios.com/articles_breeding_health.htm .

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Beitrag 3 - World Dog Show 2015, Mailand 13 Juni 2015


Die Welt-Hundeausstellung 2015 in Mailand ist vorbei. Bei dem Großereignis wurden fast 30 Tausend Hunde an vier Tagen auf dem Messegelände „Fieramilano“ ausgestellt. Diesmal bringe ich keinen Videobericht mit, möchte aber doch ein paar Worte über die Ausstellung sagen.

Am Start waren am Samstag, dem 13. Juni, 64 Kerries aus Italien, Kroatien, Holland, Spanien, Schweiz, Frankreich, USA, Tschechien, Russland, Weißrussland, England, Irland, Österreich, Deutschland. Von diesen 64 Kerries sind drei originär deutsche Zucht, einer davon lebt in Tschechien, ein vierter deutscher Kerry stammt aus Kroatien. Die Namen der Klassen- und Show-Sieger sind unter der Rubrik dieser HP unter Ausstellungen 2015/World Dog Show aufgelistet.

Als Richter war Hans-Erhard Grüttner aus Deutschland im Ring. Ihn braucht man deutschen Lesern eigentlich nicht vorzustellen, da er seit 1972 Irisch Terrier unter dem Zwingernamen „Von der Emsmühle“ züchtet und häufig auf nationalen Ausstellungen auftritt.

Wir hatten nach der Show Gelegenheit, Herrn Grüttner persönlich zu sprechen und ihn nach seinem Gesamteindruck über die Rasse zu fragen.

Die Showergebnisse lassen bereits erschließen, dass er einen ganz bestimmten Kerry-Typ konsequent bevorzugt: eine Silhouette mit langem Hals, gute allgemeine Proportionen, sowie ein rassespezifisches Fell.

Auf dieser Ausstellung war es nicht sehr schwierig, den gleichen Typ zu finden, da ja von 10 Klassensiegern und anderen Teilnehmern, 11 Kerries ähnliche Abstammung haben – nämlich von Dandy Black & Blue Rokoko, dem Welt- und Crufts-Sieger 2010. Er selbst hat mit 10 ½ Jahren die Veteranenklasse gewonnen.

Eine andere Zucht, der man auch zum Erfolg gratulieren kann, ist der Zwinger Dinnyesvarosi aus Ungarn. Das Markenzeichen ist hier das perfekte Haarkleid, was auch zum Richterkonzept passt. 

Unsere Frage, wie ihm die Kerries auf der WDS 2015 insgesamt gefallen haben, beantwortete Herr Grüttner mit „nicht besonders“. Unserer Meinung nach war das Niveau ziemlich hoch. Also sind seine Anforderungen an die Rasse-Qualität offenbar noch höher.

Es wäre für uns interessant gewesen, nach manchen Entscheidungen zu fragen – z. B. warum der zweimalige Welt-Sieger 2013-2014, Edbrios United Colors, mit der Auswertung „gut“ aus dem Ring verabschiedet wurde? Leider waren jedoch die verfügbare Zeit zu knapp und der Richter zu müde.

Wieder einmal haben wir uns gedacht, wie nützlich es doch wäre, wenn Richter ihre Entscheidungen bereits im Ring präsentieren und begründen würden. Das tun tatsächlich einige wenige, bestens bekannt dafür ist Dr. Wilfried Peper

Abschließend sei bemerkt, dass viele gute Züchter irgendwann ihre Sternstunde hatten, als ihre Hunde auf renommierten Ausstellungen sehr erfolgreich waren. In Mailand schlug nun die Sternstunde von Angela Ban, eine Belohnung für Ihr langjähriges Engagement und ihre Liebe zur Rasse Kerry Blue. Angela und allen anderen Teilnehmern wünschen wir weitere Showerfolge!

Fotos (Facebook Album) Natali Zehner - danke!



Balboa Fred Perry and Tutankamon De Chapeau Terrier

  Bitches young class



Dandy B&B Just At Look at me Now, Dandy B&B Just for Balboa, Dinnyesvarosi Mastod

  Dandy B&B Just At Look at me Now, Dandy B&B Just for Balboa, Dinnyesvarosi Mastod , Edbrios Valentino



Dandy B&Blue Just Look at me Now, Balboa Fred Perry

  Dinnyesvarosi Mastodon"



Irisfingel Beltanie

  Loughborough Suite Leroy



Males Young Class

  Males Open Class



Champion Class males

 Champion Class males



Young Class Bitches

  Young Class Bitches



BOS Dinnyesvarosi Nirvana

   BOB Dandy B&Blue Just Look at me Now

Beitrag 2

Aus  „Take them round, please” (Tom Horner, Art of Judging Dogs, 1975) in deutscher Übertragung:

Der Zweck der Zucht ist nicht die Produktion einer Herde einheitlicher und dem Standard entsprechender Hunde, sondern auffallende Tiere zu bekommen. Die Züchter und Experten dürfen nie vergessen, dass ihre Hunde-Champions eine besondere Qualität haben sollten und nicht einfach nur dem Rasse-Standard entsprechen. Wir suchen bei der Expertise als beste diejenigen aus, die besondere Eigenschaften haben, und nicht solche, die man nicht voneinander unterscheiden kann - wie Erbsen in der Hülse“.

Liebe Kerry-Freunde,

Auf unserer HP  findet Ihr einen Artikel „Kerry Blue Terrier in Deutschland - heutzutage, haben wir Probleme?“, der für die Aprilausgabe von DER TERRIER vorgesehen war.

Zu unserer Überraschung hat dieses Vorhaben bei den Rassebeauftragten Frau Bald und Herr Dubiel Ärger und starken Widerstand verursacht mit der Folge, dass der Artikel nicht veröffenlicht werden darf.

Da wir von anderer Seite wiederum große Zustimmung bekommen habe, möchten wir hiermit zu einer breiteren Diskussion einladen. Sämtlichen bisherigen Schriftverkehr findet Ihr ebenfalls auf unserer HP:

Uns ist klar geworden, dass wir erheblich missverstanden worden sind. Nach unserer Vorstellung sollte man alles tun, um dem von uns geschilderten Abwärtstrend in der Kerry-Zucht entgegen zu wirken. Natürlich ist uns bekannt, was in der Satzung des KfT steht, nämlich dass „die Züchter rassetypische Welpen produzieren müssen“.

Nach dieser Satzung gibt es aber keinen Unterschied zwischen denjenigen Züchtern, die immer wieder für ihre eigene Hündin einen Deckrüden vom nächsten Dorf einsetzen, und andererseits solchen Züchtern, die den Aufwand nicht scheuen, die besten Deckrüden im In- und Ausland ausfindig zu machen, Sperma importieren oder sogar auf einige Rechnung zur Deckung dorthin fahren. Beide Züchtertypen hat es immer gegeben.

Uns ist nicht daran gelegen, gegen Windmühlen zu kämpfen, aber wir suchen nach Gleichgesinnten, wie es z.B. unsere Züchter-Freunde in der Schweiz und in England sind. Sie sind für uns ein Vorbild darin, dass gute und erfolgreiche Zucht völlig unabhängig von persönlichen finanziellen Verhältnissen gewährleistet werden kann.

Wir wissen, dass auch in Deutschland manche Züchter mit dem aktuellen Stand nicht zufrieden sind. Es wird schön, Eure Meinung zu diesem Thema zu hören.

Tanja und Rainer

Kommentare zum Beitrag 2:

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Natali Zenhner (Zwinger Royal Winzent's ) an "Loukerry"

ich habe ebenfalls mit Interesse den Schriftverkehr zwischen Tanja, Frau Bald und Herrn Dubiel gelesen, obwohl ich aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund nicht auf der Verteilerliste von Herrn Dubiel stand. Auch manche anderen Züchternamen fand ich dort nicht. (mehr lesen)

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Ute Nagel (geb. Pfenning) an Theo Braun & Tanja

Lieber Theo,

mit Interesse habe ich den Schriftverkehr gelesen und die Ablehnung des Artikels von Frau Sonnenschein zur Veröffentlichung im "Der Terrier" zur Kenntnis genommen (mehr lesen)  

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Von Herma Ebeling (Zwinger „Katebels“) an Tanja:

Hallo Tanja, Herzlichen Glueckwunsch zum 3.Platz. Mit deinem Schreiben an die Kerry Leute hast du volkommden recht. Die Antwort zeigt dass Sie keine Kritik vertragen koennen.

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Ursula Andersl an Tanja Sonnenschein

Sehr geehrte Frau Sonnenschein!

Vielen Dank für die Übersendung Ihres Artikels (mehr lesen).  

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Gerhard Dubiel an Tanja Sonnenschein

Hallo Kerry- Freunde,

es gibt mal wieder einen Anlass mit dem sich nicht nur der Rassebeauftragte, Stellvertreter sondern meiner Meiung nach die gesamte Züchtergemeinschaft unserer Rasse auseinandersetzen sollte (mehr lesen) 

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Tanja Sonnenschein an Veronika Bald

Sehr geehrte Frau Bald,

Es wird Sie wohl nicht verwundern, dass ich mit Ihrer Antwort nicht zufrieden sein kann   (mehr lesen).

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Das Bild mit Frau Bald wurde aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht (mehr lesen)

Veronika Bald an Tanja Sonnenscehin

Sehr geehrte Frau Sonnenschein,

von Frau Rößinger habe ich heute Ihren Rassebericht für die April-Ausgabe DER TERRIER erhalten (mehr lesen).

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Beitrag 2 - Februar 2015 : Kerry Blue Terrier  in Deutschland - heutzutage, haben wir Probleme?

Deutsche Kerry-Züchter beobachten seit einiger Zeit mit Sorge, dass die Nachfrage nach ihren Welpen deutlich rückläufig ist. Die Welpen verbleiben bei ihnen ungewöhnlich lange, bis neue Besitzer gefunden werden können, manche im vergangenen Herbst geborene Welpen befinden sich jetzt immer noch in ihrem ersten Zuhause.

Was ist der Grund für diese Entwicklung? Kann es sein, dass die Rasse ihre Popularität verliert?

Sicherlich ist ein Kerry nicht der ideale Hund für jedermann, und schon von daher ist der Kerry keine sozusagen kommerzielle Zuchtrasse. Dies ist eine alte Feststellung, und diejenigen, die mit mir darin nicht übereinstimmen, verweise ich auf den Artikel „Don’t get Kerry!“, der jetzt in deutscher Übersetzung als „Schaffen Sie sich keinen Kerry an!“ auf der Homepage www.kerryblues.info von John van den Berg zu finden ist und auch hier.

Übrigens kann ich diese Internet-Seite allen Kerry-Liebhabern zu lesen empfehlen. Anfang dieses Jahrhunderts hat John, geborener Belgier, eine der ersten Webseiten für Kerry Blue Terrier in den USA erstellt. Seitdem hat er diese HP nahezu täglich ergänzt und mit neuen Informationen und Bildern aktualisiert.

Also, richtig „gute Hände“ für Kerries zu finden war schon immer nicht einfach. Schauen wir dies ein bisschen genauer an.

Es gibt neuerdings die schöne Idee, mit Sport eine Werbeaktion für Kerries zu machen, und dafür drücke ich natürlich die Daumen. Nur denke ich angesichts der Vergangenheit (s.u.), dass dies für eine Trendwende kaum ausreichen wird, sondern dass der entscheidende Punkt für die Weiterentwicklung der Rasse in der Qualität der Kerry-Zucht liegt.



Über John"(mehr lesen!)

  Schaffen Sie sich keinen Kerry an!"

Wie sieht es damit gegenwärtig in Deutschland aus?

Deutsche Kerries stehen ganz selten auf Podesten bei Gruppenwettbewerben. Unter den Europasiegern, Bundessiegern oder Klub von Terrier Ausstellungssiegern findet man ganz wenige Hunde aus diesem Land. Wir sind alle Deutsche Champions, doch wenn ein Kerry aus Holland, Ungarn, Russland, Tschechien, Italien, Schweden usw. im Ring ist, gewinnen in der Regel eben diese.

Selbst bei den verschiedenen nationalen Ausstellungen werden zunehmend weniger deutsche Kerries angemeldet. So waren auf der Jubiläums-Klubsieger-Ausstellung in Bensheim im vergangenen Jahr lediglich 9 in Deutschland geborene Kerries, 6 davon kamen aus nur zwei deutschen Zwingern. Auf Internationaler Ebene, also bei großer Konkurrenz, auf der Eurodogshow, der Welt-Show, Crufts sucht man unter den Siegern vergeblich Kerry-Namen aus Deutschland.

Bei Durchsicht der Dokumentation „Zucht in der Bundesrepublik Deutschland 1978-2008“ von Herrn Horst Herbertz wird deutlich, dass die Verhältnisse damals anders waren. In dem genannten Zeitraum wurden in der BRD insgesamt 2815 Welpen geboren. Der Import aus England, den USA, Kanada, Irland und mehreren anderen kontinental-europäischen Ländern war mit insgesamt 159 Kerries gewaltig, und diese Hunde stammten oft aus den besten weltbekannten Zwingern. Deutsche Kerries waren oft Show-Sieger, und sie waren allgemein für ihr hohes Niveau bekannt. Der Artikel über die sogenannte „Goldene Zeit“ der Kerry-Zucht in Deutschland findet sich ebenfalls auf unserer Homepage unter der Rubrik Kerrypedia/Kerries everywhere.



Emperor Avgur of Blue Curacao - Import aus Deutschland,  Foto aus Russische Zeitschrift "Das Leben mit Kerry, № 5 2003"

 Nelly Irish Hippy, Avgur's Tochter, Foto aus Russische Zeitschrift "Das Leben mit Kerry, № 5 2003"

Auf der Suche nach einer Antwort auf die oben gestellte Frage kommt mir der Gedanke: könnte es sein, dass die Rasse früher in „anderen Händen“ war? 

Deutsche Kerries kannte man auch außerhalb der Landesgrenzen. Irgendwann in den 1980ern wurde Roy von der Canis-Burg mit riesigem Erfolg in Moskau gezeigt, und sein Name ist in den Ahnentafeln der besten Russischen Kerries, unter ihnen sogar Weltsieger, bis heute erhalten. Herr Walter Pfenning fuhr über die Jahre hinweg vielmals nach England, um dort für seinen Zwinger die besten Hunde zu finden. Züchternamen wie Renate Dolz, Margret Müller-Sieber oder Fritz Wilke waren sogar in Russland bekannt. Zu einer Zeit, als es noch kein Internet gab, war es dort unglaublich schwierig, überhaupt irgendwelche Informationen aus dem Ausland zu bekommen.



Mylord vom Figaro - Import aus Deutschland, Foto aus Archiv von N. & A Pecherkini

  Greyvi den Nurdiska Slekten, Mylord's Tochter

Wir müssen uns fragen: Tun wir, die wir heute in diesem Land Kerries züchten, alles Nötige um das einstige Rasseniveau zu erhalten? 

Wie sieht es damit gegenwärtig in Deutschland aus?

Wir wissen, dass die besten ausländischen Deckrüden wegen der hier verbindlichen HD-Untersuchung für die deutsche Zucht nicht infrage kommen. Der Import beschränkt sich oft auf wenige und qualitativ nicht die besten Quellen.

Es hat den Anschein, dass deutsche Züchter mit den jetzigen Zuständen durchaus zufrieden sind, wiederholen sie doch die gleichen Würfe mehrfach. Es gibt sogar die Tendenz, einen Rüden (eine Hündin) zu kaufen, dann dazu eine Hündin (einen Rüden) und diese beiden ihr Leben lang zu verpaaren. 

Dies kann gutgehen: bekannte Züchter aus Liverpool haben, auf höchstem Zuchtniveau, die gleichen Paarungen dreimal wiederholt, wobei aus dem ersten Wurf ein Best in Show bei Crufts und aus den anderen zweimalige BOB bei Crufts hervorgegangen sind. Hier gibt einem der Erfolg im Nachhinein recht, dennoch handelt es sich um Ausnahmen. Im allgemeinen wird sich wiederholte Verpaarung eher als eine Sackgasse für die Rasse herausstellen.

Mich verwundert nicht, dass die meisten der in Deutschland geborenen Kerries als reine Haustiere verkauft und gehalten werden – „Pet Class“ also. Ich habe die Meinung gehört, dass dies doch gut so sei, dass der normale Hundebesitzer ja damit glücklich sei, seinen Kerry liebe, aber keinerlei Lust habe ihn auszustellen, vielleicht ein bisschen Sport - aber nicht mehr. 



Roy von der Canis Burg in Moskau, Foto aus Archiv von N. & A Pecherkini

  Monmorency Irish Hippy, Roy's Sohn, Foto aus Archiv von N. & A Pecherkini

Dabei kommt mir ein Artikel des bekannten russischen Richters Nikolai Kashirin, der auch lange Zeit Kerries züchtete, in den Sinn. Er schreibt sinngemäß, es gebe keine Würfe, bei denen alle Welpen gleich schön sind und alle das Potential zu höchstem Weltniveau besitzen. Normalerweise ist es gut, wenn ein oder zwei Welpen aus einem großen Wurf wirklich vielversprechend sind, und das nach besten Überlegungen über die Paarung, schließlich ist die Genetik keine einfache Sache. Alle übrigen Welpen kann man guten Gewissens als Haustiere an die Leute verkaufen, die ihre Hunde lieben und sich um sie kümmern werden. Der Züchter denkt auch an die Kontinuität, dass also vielleicht ein oder zwei Hunde aus einem Wurf zur Weiterzucht in der Rasse verbleiben.  



Nikolai Kaschirin, Foto v. russische Zeitschrift "Drug".

  Avalanche Eire-Kerry Cesaria Evora, Roy's Ur- Enkelin, Welt Siegerin Herning 2010 & Salzburg 2012

Hier liegt wohl der entscheidende Unterschied – denken wir als Züchter von vorneherein an die „Pet Class“, oder versuchen wir alles zu tun um die besten Kerries zu bekommen? Im diesem Zusammenhang möchte ich noch das Themaansprechen:

Ist die Teilnahme an Ausstellungen eigentlich wichtig für dieRasse?

Ich meine, wir sind verantwortungsbewusste Züchter, d.h. dass bei uns nicht nur irgendwelche Welpen geboren werden, sondern Welpen der Rasse Kerry Blue Terrier, was uns eine Verpflichtung der Rasse gegenüber auferlegt. Ob das Resultat unserer Bemühungen dem Rassestandard entspricht, sollten wir uns von den Richtern im Ring sagen lassen!

Nur auf renommierten großen Ausstellungen mit mehreren stark konkurrierenden Teilnehmern aus verschiedenen Ländern wird ersichtlich, was ein Züchter tatsächlich erreicht hat. Hier genügt der Titel Deutscher Champion nicht. 

Ein Ausstellungs-Kerry sollte nicht nur perfekt getrimmt  sein, sondern auch zeigen können, dass er in bestem körperlichen Zustand ist und seelisches Gleichgewicht hat. Dies ist ohne tägliches Üben mit dem Hund nicht möglich, worunter ich auch das Ringtraining zähle.

Ich idealisiere die Welt der Shows nicht, denn nur dort sieht man immer wieder schöne Hunde - und es gibt gute Richter, deren Urteilen man vertrauen kann.

Auf Ausstellungen kommen die Leute, deren Interesse an einem eigenen Kerry geweckt werden kann. Nachdem Torums Scarf Michael, aus dem schon zuvor erwähnten Liverpooler Zwinger Torums, Best in Show bei Crufts 2000 gewonnen hatte, war Kerry Blue Terrier in England eine gewisse Zeit lang die bevorzugte Rasse. 



CRUFTS Best in Show Ch. Torums Scarf Michael

  Ch. Torums Scarf Michael Westminster - Past Winners

Auf Ausstellungen bildet sich auch, natürlich unter günstigen Bedingungen, ein Teamgeist durch persönliches Kennenlernen und Freundschaft, also ein Interesse der Hundehalter und Züchter aneinander mit gegenseitiger Hilfsbereitschaft – etwas, was in Deutschland vielleicht zu wenig spürbar ist.

Ich möchte allen Lesern schließlich die Frage stellen wenn die natürlichie die gleiche  Mainung haben : Was können wir tun, um die heutige Situation zu verbessern?

Tanja Sonnenschein

 

Beitrag 1 -  November 2014  Vorweihnachtliche Grüße




BOB Crufts Balboa Ray Ban,

                     WDS BOB: Volzhskiy Arkos Grand Prix, BOS Edbrios United Colors

EDS BOB Edbrios United Colors, BOS Edbrios Extravaganza

Der Beginn der Adventszeit veranlasst uns bereits jetzt dazu, auf das Jahr 2014 zurückzublicken und wichtige Ereignisse der Kerry Blue Terrier Szene der vergangenen Monate zusammenzufassen.

Wir erinnern an die drei großen Ausstellungen dieses Jahres. Solche Veranstaltungen zeigen deutlich den gegenwärtigen Entwicklungsstand der Rasse sowie im internationalen Vergleich auch Zuchttendenzen, selbst wenn nicht alle guten Hunde an diesen Ausstellungen teilnehmen können.

Natürlich gibt es in jedem Land eigene, auch renommierte und bedeutende, Ausstellungen, doch bleiben als Treffpunkte für Kerries aus verschiedenen europäischen  Länden lediglich die World Dog Show, die European DogSHOW und schließlich Crufts, die in letzter Zeit immer mehr Teilnehmer und Besucher vom Kontinent hat.

Bei Crufts 2014 konnte man 51 Kerries anschauen, die überwiegend aus England kamen, daneben ebenso Hunde aus Spanien, Russland, Deutschland, Frankreich und Tschechien. Der Richter war E.T.Jones aus England, der allerdings außerhalb seiner Landesgrenze kaum bekannt ist.

Den Titel BOB hat Balboa Ray Ban gewonnen aus dem berühmten italienischen Zwinger Balboa, dessen Eltern aber aus England stammen. Seine Ahnentafel ist auf unserer HP unter Ahnentafelsammlung zu finden. Als BOS wurde Perrisblue Dignity ausgewählt. Unsere Video Reportage über diese Ausstellung gibt es z.B. auf Youtube unter dem Titel Kerry Blue Terriers on Crufts 2014. Heutzutage kann man sich sehr freuen, dass die modernen Medien jedem die Möglichkeiten bieten, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Crufts ist zwar die größte und renommierteste Show in England, man sollte aber nicht übersehen, dass diese Ausstellung die tatsächliche Situation der englischen Kerry Blue Szene nicht vollständig abbildet. Auf der Homepage Terrierworld von Herrn Tony Manning aus Liverpool, die wir hierzu empfehlen möchten, findet man die Ergebnisse fast aller englischen Ausstellungen. Und man lernt dabei die Namen anderer Show-Sieger kennen, z.B Ch Hallsblu Fibber Magee oder Ch Lemracdream The Navigator. Man kann vermuten, dass einige englische Züchter ihre hervorragenden Hunde nicht unbedingt auf Crufts präsentieren wollen.

Die World Dog Show 2014 fand dieses mal Anfang August in Helsinki statt. Helsinki begrüßte seine Besucher mit einem Traumwetter. Der Richter, Herr Alexey Belkin aus Russland, hatte nicht weniger als 57 Kerries zu beurteilen. Unseren Film über diese Show können Sie auf Youtube unter dem Titel Kerry Blue Terriers on WDS 2014 finden. In allen Klassen, außer Jugend Hündinnen und Veteran Klasse Rüden, haben russische Hunde gewonnen, wobei anzumerken ist, dass nicht alle aus Russland stammen, aber dort leben.

Besonderen Erfolg hatte der Zwinger Volzhskiy Arkos aus Nischni Nowgorod mit BOB -Volzhskiy Arkos Grand Prix und zwei Res CACIB. Alle drei Hunde stammen von derselben Hündin ab, und zwei davon sind sogar Geschwister aus demselben Wurf, deren Vater, Rollick's Super Hero, der Sieger der WDS in Paris 2011 und auch der beste Rüde bei Crufts 2012 war. BOS war diesmal Edbrios United Colors

Anhand der Teilnehmerliste der WDS wird offensichtlich, dass russische und finnische Kerries stark überrepräsentiert waren, was möglicherweise für viele mit der weiten Anreise zu erklären ist. Dass englische Hunde auf dem Kontinent nicht vertreten sind, ist dabei wenig überraschend.

Die Eurodogshow 2014 fand mit 61 teilnehmenden Kerries im Oktober in Brünn statt, der Richter war Herr Per Iversen aus Norwegen. Die Palette der Aussteller war hier erfreulich breit: Kerries aus Italien, Spanien, Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen und Tschechien demonstrierten im Ring die jeweiligen Zuchterfolge. Erstaunlicherweise stammen alle Sieger (BOS und zwei Res CACIB) auch diesmal aus demselben Zwinger und zwei davon sogar aus demselben Wurf - BOB: Edbrios United Colors, BOS: Edbrios Extravaganza.

Insgesamt gesehen ergibt sich das Phänomen, dass einige Hunde, die bei einer  renommierten Ausstellung außergewöhnliche Erfolge hatten, bei einer anderen vom gleichen Niveau völlig unbemerkt geblieben waren. Wir glauben, dass der Grund weniger bei den Hunden liegt, sondern eher bei der Expertise der Richter. Haben wirklich alle Richter die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen mit dieser Rasse? Im vergangenen Jahr hatten wir an FCI die Frage gestellt, wie viele Kerry-Experten es gibt und ob wir die Liste bekommen können. Da wir bis heute leider keine Antwort erhalten haben, gehen wir davon aus, dass man dort immer noch zählt.  

Mit dem zu Ende gehenden Jahr 2014 stellt sich für jeden wieder die Frage, was dieses Jahr für die Rasse Kerry Blue gebracht hat – neue Entwicklungstendenzen, neu Namen, gutes professionelles und vor allem unabhängiges Richten durch kompetente Experten? Diese Fragen kann heute dank moderner Medien jeder für sich beantworten.

Auf der Suche nach der Antwort wünschen wir Ihnen schon jetzt viel Freude und Glück mit Ihrem Kerry auch für das kommende Jahr 2015!